Männliche Opfernarrative und rechtsextreme Einstellungen bei jungen Menschen: Validierung und Anwendung eines Instrumentes zur Erfassung maskulistischer Bedrohungsgefühle.

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Jannik Fischer, Diego Farren

Institut für Kriminologie, Universität Hamburg

Männliche Opfernarrative aktivieren gruppenbezogene maskulistische Bedrohungsgefühle, womit sie ein bedeutsamer Faktor für die Entstehung und Verbreitung antifeministischer und rechtsextremer Einstellungen sind. So fungieren sie als Scharnier zwischen öffentlichen und rechten Diskursen und stellen sowohl ein effektives Werkzeug zur Mobilisierung als auch Radikalisierung für populistische wie auch extremistische Akteure dar. In diesem Artikel wird die neu entwickelte, aus vier Items bestehende „Skala maskulistischer Bedrohungsgefühle“ (SMBG) vorgestellt die mit ihrer Messung am Schnittpunkt von Männlichkeitsnormen und negativen sozialen Emotionen, die durch eine subjektiv wahrgenommene Viktimisierung von Männern und eine vermeintliche Geringschätzung von Männlichkeit ausgelöst werden, ansetzt. Analysen auf Basis von Daten einer Onlinebefragung junger Menschen zeigen, dass die SMBG psychometrischen Gütekriterien gut entspricht. Sie weist die theoretisch zu erwartenden hohen Korrelationen mit homophoben und anti-genderistischen Einstellungen auf. Die Skala erweist sich zudem zur Vorhersage rechtsextremer Einstellungen auch in multivariaten Regressionsmodellen als geeignet.

Fischer, J.M.K. & Farren, D. (2023). Männliche Opfernarrative und rechtsextreme Einstellungen bei jungen Menschen: Validierung und Anwendung eines Instrumentes zur Erfassung maskulistischer Bedrohungsgefühle. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform. Advance online publication. https://doi.org/10.1515/mks-2022-0017