Die in MOTRA eingebetteten Teilmodule bilden als Verbund ein ganzheitlich- und mehrdimensionales Bild des aktuellen gesellschaftlichen Radikalisierungsgeschehens ab. Um die Prozesshaftigkeit dieses Geschehens erfassen zu können, bedarf es der empirisch-analytischen Erfassung von Diskurs- über Einstellungs- bis hin zur Handlungsebene. Dabei bildet das Modell „Kontextstruktur Radikalisierung“ (KoRa) den theoretischen Bezugsrahmen von MOTRA. Im Forschungsverbund wurden unter Berücksichtigung der differenten disziplinären Perspektiven auf die Phänomene konkrete Ausgangsdefinitionen von Radikalisierung, Extremismus und Terrorismus festgelegt.
Über das MOTRA-spezifische Monitoring gilt es, künftig ein besseres Verständnis der Übergabe- beziehungsweise Kipppunkte zwischen den drei Ebenen zu erschließen: Ab wann spiegeln sich radikalisierungsträchtige Diskurse in Einstellungen wider? Unter welchen Bedingungen führen Einstellungen zu radikalisierten Protesthandlungen, wobei hier insbesondere die Kipppunkte von legitimen hin zu illegitimen, insbesondere gewaltträchtigen Handlungen von Interesse sind.